Montag, 18. März 2013

Papst heute, Papst gestern und William Müller

Aktuelles mal vorweg

geht fließend ins Historische über


Am Freitag 15.03.2013, der Monat wird geteilt. Als erstes DLF-Radio Frühsendung gehört.
Börsen: Dax Deutsch, Dow Jones USA, Rekordhöchststände. Aktien auch Tokio im Tagesplus, Weltbenchmarks im minus nur Europa und USA im plus. Beim Jahresabschluss 2012 waren alle Benchmarks im Plus. Heute an den Börsen Hexensabbat/Triple-Witching-Day. An diesem Tag müssen die Zocker glattstellen, kaufen oder zukaufen, es kann immer ein wilder Tag werden.

Aus einem römischen Schornstein quoll weißer, mehr grauer Rauch und bescherte uns einen neuen Papst aus Argentinien. Italien wünschte sich nach all den Ausländern mal wieder einen italienischen Papst. Er hat italienische Wurzeln, somit können sie ihn vielleicht verstehen. Er soll seinen Doktor in Deutschland gemacht haben, vielleicht spricht er für uns deutsch (wie Kauder es wünschte). Sein Abschluss in Deutschland wurde jedoch sofort dementiert.

Der neue Papst ist vom Jesuitenorden, Jesuit war früher ein Schimpfwort. Der Orden hat eine andere Einstellung zu Hierarchien. Der neue Papst kreierte auch einen neuen Papstnamen. Laut Medienmeldungen gleich nach der Wahl Franziskus I., nach Franz von Assisi. Nur so lange es keinen 2. gibt, gibt es auch keinen ersten. Also einfach Franziskus.

Bei Schiller, Die Räuber" 1781, finden wir den Satz: "Franz, heißt die Kanaille."

Der einfache Franz lateinisiert, wird zum Franziskus. War früher schon mal Mode. Wir haben in unserer Ahnenreihe ebenfalls studierte Pastoren der Uni Marburg, zum Beispiel mit Namen Voltz, der sich dann Voltzius nannte.
Wie wurde damals der alte deutsche Name Blei lateinisiert, er wurde zu "Plumbum". Zurück "germanisiert" im norddeutschen Raum, wurde er dann zu Pflaumbaum.
Menschen sind erfinderisch, aber auch der neue Papst kann nicht übers Wasser laufen.

Die Presse schießt sich schon darauf ein, was tat er während der Militärdiktatur in Argentinien.

Lateinisch spricht unser "Neuer" auf jeden Fall. Es war einmal die Weltsprache, mit der die Intelligenz kommunizierte.

Hätte der Brasilianer das Rennen gemacht, hätten nur die Portugiesen ihn verstehen können oder auf Grund seiner deutschen Wurzeln hätte er vielleicht deutsch gekonnt (Kauder hätt's gefreut).

Auch China hat einen neuen Präsidenten. Xi hat Li abgelöst, allerdings ohne Rauch und ohne Demokratie.

Mit Rauch könnten wir es in Deutschland auch einmal versuchen. Ohne Wahlkampfgetöse, jedoch mit Rauch in den Farben der Parteien, schwarz, rot, gelb, grün.

Jetzt habe ich wie ein Filibuster (ist der, der im amerikanischen Parlament redet bis die Feierabendglocke läutet, gut das es bei uns eine Minutenbegrenzung gibt) gequasselt und bin noch gar nicht zu dem gekommen, was ich eigentlich erzählen wollte.

Durch den ganzen Wirbel um den Papst, ist mir nämlich eine passende Geschichte aus dem Jahr1948/49 eingefallen, die ich hier heute gerne vorziehen möchte, auch wenn ich in der Zeit eigentlich erst bei 1933 bin.

Es geht um "William Müller", der wenn man ihn googelt in einem Bericht in einem "Spiegel" von 1950 auftaucht, dies ist die Vorgeschichte.

Ich war seit Kriegsende bei der amerikanischen Besatzungsmacht in Bremerhaven. Die Zeiten waren schlecht und wir führten die Buchhaltung sehr kreativ, um hier und da einen, oder auch mehrere, Dollar abzuzwacken.

Das heilige Jahr in Rom 1950 stand bevor. Ein seltenes Ereignis und in diesem Jahr sollte Maria von Papst Pius II. in Rom heilig gesprochen werden.

Der neue wirtschaftliche Aufschwung, unter Erhard -soziale Marktwirtschaft-, mit dem neuen Geld sollte verwirklicht werden.

An dem Boom wollten auch ein Teil meiner Leute, die ich, mittlerweile als Supervisor, beaufsichtigte, teilnehmen. Es dauerte bis ich ihnen auf die Schliche kam, denn als frisch gebackener Chef gehörte ich nicht mehr zum Kreis der Eingeweihten.
William Müller, er war der Soda-Fountain-Manager, eine Art Eisdiele, im Club Little America, wollte ein Schiff chartern um Pilger nach Rom zu schaukeln. 

"Little America" (Seebeck am Markt); aus Vorort von New York, Rüdiger Ritter





Irgendwie wurde bereits die Mannschaft zusammengestellt. Einen Kapitän hatte man, nur noch kein Schiff. Der Koch Albin B. auch vom Club Little America stellte den Speiseplan auf und bereitete schon die Proviant-Einkaufslisten vor. Einen Zahlmeister gab es und sogar juristischen Rat von einem stadtbekannten Dr. Dr. jur.

In der Mitte Albin B., der Koch; aus Vorort von New York, Rüdiger Ritter

Rechts Albin B., links ich, die Frau unbekannt

Mittlerweile war ich eingeweiht und konnte Rat im seemännischen geben. Doch ich zweifelte an der Unternehmung. Es kam der Tag der Entscheidung, der Kapitän mit einer Abordnung, der Dr. jur. und William Müller fuhren nach Genua, um den Dampfer abzuholen.
Sie kamen "bedröppelt" zurück. Der ins Auge gefasste Dampfer war ein alter Kahn und lag auf Grund.

Leider weiss ich nicht genau, ob sie ein zweites mal gefahren sind. Da in meiner Erinnerung, das oben geschilderte vor 1950 lag. Zur Zeit des Spiegel Berichtes arbeiteten wir nämlich bereits nicht mehr zusammen.

Leider ist auch bei der Recherche im Internet nicht mehr heraus gekommen. Wer Näheres weiss, darf sich gerne bei mir melden.

Euer Heinz











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