Montag, 9. September 2013

Zeitsprung: Wahl am 28.09.1969

Aus aktuellem Anlass: Fortsetzung E.P. Wahl 1969

Hier aus aktuellem Anlass mein "Ausflug" in die Politik.

Motto des Programmes:



































Die misslungene Rentenreform von 1957, unter der wir heute noch leiden, versuchten wir auf die richtigen Füße zu stellen. Schon in dem Reformjahr war zu ersehen, dass sie nicht zu finanzieren ist.
Die erste Rettung brachten nur, ab 1960 nach und nach, die erste Million Gastarbeiter. - Als "Danke" bekam der Millionste ein Moped. - Denn sie waren vorerst nur Beitragszahler ohne jegliche Rentenbezüge.
Die Renten ständen heute auf sichererem Fuß, wenn wir unsere Reform durchgebracht hätten.
Wie diese Reform ausgesehen hätte, erlätere ich Ihnen gerne persönlich. Kontaktieren Sie mich einfach.

Mir wurden die Ressorts Finanzen und Wirtschaft (Schatzmeister) übertragen, musste aber wie jeder andere auch Frondienste leisten, Schilder aufstellen und Plakate kleben. Heute noch erinnert sich meine Tochter Susanne, damals fast 11 Jahre alt, an ihre Hilfe dabei. Für sie derzeit ein großer Spaß.



































Bremerhaven war tolerant, während in Bremen für das Aufstellen von Schildern erst die Hilfe vom Gericht in Anspruch genommen werden musste.

Nach der Wahl.



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

EWG-Gipfelkonferenz in Den Haag

Hier nur die erste Seite, da mit neun Seiten sehr lang. Bei Interesse am ganzen Inhalt, bitte bei mir melden, sende es dann direkt.










































Sonntag, 8. September 2013

Alte und junge Seeleute und Wahlen

Stewards, Consommé und Tampen


In der "modernen" Seefahrt, auch auf der Bremen, fühlten sich unsere alten Segelschiff erprobten Fahrensleute, wie Pferde auf blühender Wiese, die das Gnadenbrot bekommen.

Es gab an Bord viele Posten, die auch im Alter noch ihren Mann forderten. Der NDL ließ keinen "verkommen".

Zum Beispiel, den "Gänge-Steward". Ein beliebter Job. Er ging Tageswache, konnte nachts schlafen. Seine Aufgabe war es den großen Betriebsgang im Schiff in Ordnung zu halten. Immer in der Wärme. Hier und dort ein Schwätzchen, Vormittags in der Küche ein Tasse Consommé, die gute Kraftbrühe, die morgens auf dem Sonnendeck, den Passagieren in den Decksstühlen, serviert wurde.
Es lohnte sich auch einmal in die Konditorei reinzugucken, um dort ein Stückchen Kuchen angeboten zu bekommen.

Das Beste, Hermann Teudelhoff, der Hundesteward. Er pflegte die Lieblinge der Passagiere, die sich das am Ende der etwas kosten ließen. Auch die Autos hatten ihren Betreuer, der den Lack der guten Stücke pflegen durfte.

Die Alten hatten einen seemännisch weiten Erfahrungsschatz. Es war interessant ihren Erzählungen zu zuhören. Nur wir Jungs hatten den Rand zu halten. Ich hatte die Erfahrung gemacht, dass es nicht gut ist, selbst wenn man es besser wusste, nicht ein Besserwisser zu sein. Ich hatte meine Bücher. Das Segelhandbuch, Lehrbücher für Navigation, ein englisches Wörterbuch und einen Atlas, Velhagen & Klasings Großer Volksatlas, das Jubiläumswerk des Verlages zum hundertjährigen Bestehen des Verlages von 1938. Er ist noch immer in meinem Besitz.


Berechnung über das Rollverhalten eines Schiffes.



































































Ich glaube, dass von den alten Seeleuten die meisten niemals in ein Buch reingeguckt haben. Wenn man am schwarzen Brett stand wurde man oft angesprochen: "Jung, les mi dat mol för, ick heff min Brill nicht dorbi." Irgendwann merkte ich, dass manche gar nicht lesen konnten. Um das harte Brot auf einem Windjammer zu verdienen, brauchte man keine Bücher.
Sie mussten mehr die Hände als den Kopf gebrauchen. Die Hände mussten immer den richtigen Tampen, das Tau auf der Nagelbank, auf der die Taue befestigt waren, erfühlen. Das Ergreifen des richtigen Taus, von denen es viele gab, musste auch blind und taub schnell gekonnt sein, denn Lampen gab es bei Dunkelheit nicht und das Tosen der Gewalten übertönte alles. Da nutzte lesen und schreiben können nicht, da kam alles aus dem Bauch. Es half kein jammern, auch wenn es "Windjammer" hieß.

Nagelbrett und viele Taue aus Windjammer von Brennecke.

Windjammer hat nichts zu tun mit jammern. Es kommt mal wieder aus dem Englischen "to jam" = "pressen". Das Schiff für den richtigen Kurs scharf an den Wind pressen. Der Wind tat einem nicht immer den Gefallen aus der richtigen Richtung zu wehen. Man musste häufig kreuzen und das war eine Mordsarbeit.
Der beste Wind ist der achterliche, der von hinten platt auf die Segel bläst. Das war jedoch selten, bei den Passatwinden Kurs Amerika.

Irgendwie aktuell von 1969

Nachfolgend einige Ausschnitte aus dem "Blick Punkt", der Zeitung der SPD zur Bundestagswahl 1969.
Überschriften auf der Frontseite: "SPD sichert Arbeitsplätze", "Runter mit den Preisen", "Löhne müssen steigen" und "Das Beste für unsere Kinder". Lesenswert.









































Wir -Europa Partei- E.P. waren auch dabei. Der neue Weg für Europa.










































Fortsetzung folgt.

Montag, 2. September 2013

Die erste Kreuzfahrt der Bremen

Gute Laune, P-Liner und Klabautermänner


Auf der südlichen Rute, Ziel Mittelamerika, waren Temperaturmessungen mangels Eisbergen nicht nötig.

Für mich war alles neu, aber auch für einen großen Teil der ganzen Besatzung. Südamerika war die erste "Kreuzfahrt" der Bremen. Im Gegensatz zur Routine auf der Linienfahrt Bremerhaven-New York, wo überwiegend Geschäftsreisende unterwegs waren. Nicht zu vergessen, die vielen Künstler, die in Amerika ihre Triumpfe feierten. Zeitgemäß waren wohl auch etliche mit "politischem Hintergrund" dabei.
Es war eine fröhliche, gespannte und etwas aufgeregte Stimmung auf dem Schiff. Die Passagiere wirkten eher in Urlaubsstimmung, davon wurde die Besatzung angesteckt. Es war etwas Neues und man sprach noch lange darüber.

Vorfreude auf Südamerika. Die Alten der Besatzung aus der Segelschiffzeit kannten die südlichen Routen nach Amerika. Die Segler, noch ohne Hilfsmotor, wussten um die Winde und Strömungen. Um damals nach Nordamerika zu kommen, musste man erst auf Südroute längs Afrika laufen, bis man den Wind, die Westdrift zu fassen bekam.
Das war in der Messe, in der Freizeit ein interessantes Thema. Jeder von den Alten wusste etwas zu berichten. Von den Passatwinden, von den Strömungen im Sommer und im Winter.

Ich hatte ein Buch: "Segelhandbuch der Kaiserlichen Marine von 1911". In dem schilderten Segelschiffkapitäne ihre Erfahrungen mit Kursen nach Amerika. Nord- und Südroute, damals galt nicht der Spruch der modernen Navigation: "Der kürzeste Weg auf der Erdoberfläche ist der Bogen des durch ihn gelegten Kreises". Beim nächsten Unterricht wollte ich einmal versuchen, das zu begreifen.

Die Alten waren abhängig vom Wind und den Strömungen. Die Winde waren je nach Jahreszeit veränderlich, dann aber konstant. Nach Nordamerika lief man Südwestkurs, fast an der Küste Afrikas entlang, bis man auf den Gegenwind, den Passat, der vom Äquator kommenden Westdrift trifft, die den westlichen Kurs nach Nordamerika ermöglicht.
(Siehe auch hier: http://heinzslominski.blogspot.de/2013/05/eiserne-manner-und-hozerne-schiffe.html)

Die Passate waren beliebt. Sie beschleunigten trotz der Umwege die Reisen. Die Engländer nannten sie deshalb: "Tradewinds-Handelswinde".
Sie kamen oft so dicht an Afrika heran, dass der rötliche Sand der Sahara das Schiff bedeckte.
Um den Passatwind möglichst früh zu erreichen hieß die Losung: "Mach viel West". Vorher musste man aber auch durch "Kalmen". (Engl. Calm: Stille, Ruhe). Es sind die Zonen zwischen den Passatwinden.
Die Frage ist berechtigt: "Wo ist der Wind, wenn er nicht weht?"
Die Stimmung sank auf den Tiefpunkt, das übliche Kratzen am Mast, wie damals unter Seeleuten üblich, konnte den Wind nicht zum Blasen bringen. Auch Pfeifen nützte nichts, es war sowieso eine Todsünde, denn es brachte den "Klabautermann" zur Weißglut.
Die Kalmen nannte man auch die Rossbreiten. Nach langer Windstille in den Kalmen wurden ganz früher hier die ersten Rösser über Bord geschmissen. Futter, besonders Wasser wurde knapp. Die meisten unserer Matrosen kannten das altersgemäß noch aus ihrer Fahrenszeit. Die Seefahrt war den Seglern vorbehalten.


Beide aus "Windjammer" von Jochen Brennecke

Noch lange nach 1900 liefen die großen Segler, die sogenannten P-Liner in Geestemünde bei Bremerhaven vom Stapel. Großvater väterlicherseits war noch bis 1904, bis zu seinem tödlichen Unfall auf der Tecklenburg Werft, am Bau dieser Tiefwassersegler beschäftigt. P-Liner hießen sie weil sie alle auf Namen mit P getauft wurden z.B. Passat, Pamir.
In den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts setzte man noch für den Massengütertransport von Weizen, Guano (Dünger aus Vogelkot) etc. auf Segler.
Erst mit dem Anstieg der Passagierfahrt wurden Kohlenplätze in aller Welt angelegt. Das endgültige Aus für die großen Klipper (P-Liner), war dann das Aufkommen der Ölfeuerung in der modernen Seefahrt.

Aktuell

Aus Nordsee-Zeitung                                                















Sokrates sagte: "...niemand sei seines Lebens sicher, der einer Volksmenge offen und ehrlich begegne;...".