Donnerstag, 26. Dezember 2013

Merry Christmas, Rio und Jahresabschluss

Vino, Steaks und Rio de Janeiro


In Callao habe ich den ersten "Überfall" unserer Volksgenossen vom Verein der Auslandsdeutschen erlebt. Irgendwann, hatten sie aus welchen Gründen auch immer Deutschland verlassen. Heute waren sie die "besseren" Deutschen. Sie "Heil Hitlerten" am lautesten. Für uns verwunderlich und ungewohnt.

Ab Valparaiso, Chile, erkannten wir die Vorteile der Einladungen von ausgewanderten Deutschen. Der köstliche chilenische Rotwein, Vino tinto, floss hier reichlich.
Wir labten uns am Wein und an den köstlichen Steaks. Lobten die Gastfreundschaft und lobten den Führer, den ich niemals erlebt habe, aber zur Freunde unserer Gastgeber, behauptete ich, "Ihm angeblich oft die Hand gedrückt zu haben." Er war ja so volksnah.
Wie sagte Großvater immer: "Zu deinem Vorteil kannst du alles sein, sogar katholisch."

Ich erlebte einen ersten leichten "Brand" von dem Genuss des Weines, der mich aus Angst für eine Weile abstinent werden ließ. Später holte ich jedoch alles nach.

Die meisten der nach Südamerika ausgewanderten Deutschen waren in Chile ansässig und hatten einen gewissen Wohlstand erreicht. Wir wurden herumgereicht und sahen außer diesen "echten" Deutschen nicht viel von Land und Leuten.

Aus "Die Bremen kehrt heim" von Hanns Tschira




































Kap Hoorn habe ich verschlafen.
Die Fahrensleute aus der Seglerzeit, die noch immer eine verfluchte Erinnerung ans Kap hatten, freuten sich, so problemlos dort herumzukommen. Einmal dem Teufel nicht ins Auge geblickt und ihm den Schwanz abgesegelt zu haben, wie man es nannte, wenn man es um das Kap herum geschafft hatte.

Das schönste, aber auch das lauteste Erlebnis war Rio de Janeiro, der Hafen mit der längsten Liegezeit.
Ich bummelte durch die Straßen, genoss das Leben und Treiben. Hier waren es die Brasilianer, die den Deutschen erkannten und mich an jeder Ecke, in jedem Cafe zu einem Kaffee einladen wollten. Brasilien des Land des Kaffees legte über Rio eine Glocke von Kaffeeduft. Er duftete besser, als er dann eine deutschen  Zunge mundete. Es gab nicht genug Zucker, um das unbekannte bittere zu übertönen. Vielleicht kannten wir auch gar nicht mehr den echten Geschmack von Kaffee. In Deutschland war er zu dieser Zeit schon ein rares Gut, da die Devisen knapp waren.

Mich verlaufen, eine meiner Spezilitäten, konnte ich mich in Rio nicht. Unser "Heiland", der Christus auf dem Berg, wies mir immer wieder den rechten Weg zum Hafen.


Im Hafen von Rio.

 

Aktuell - Finanzen

Hier der vorläufige Jahresabschluss, es wird sich jedoch zum Jahresende nicht mehr viel ändern.







Sonntag, 1. Dezember 2013

Aktuell

Zufallsfund Hamburger Abendblatt 26.11.13

Da hat der Fotograf gute Arbeit geleistet, zu schön, um es Ihnen vorzuenthalten.



Freitag, 29. November 2013

Äquator, Sternenhimmel und Gold

Links um die Ecke Kurs Süd über den Äquator nach Peru, nach Callao, dem Hafen von Lima, welches höher liegt, nicht direkt am Wasser. Jeder kennt Peru und Lima, jedoch kaum einer kennt die wichtige Anlaufstelle Callao.

Die Fahrt über den Äquator war enttäuschend. Kein Rumpeln, kein Pumpeln, dafür um so mehr Trallalla bei der Äquatortaufe.
Das Erlebnis wird keiner der Passagiere vergessen. Ich auch nicht.
Die Seife (Sahne) vom Neptun, das Rasieren mit dem Holzmesser, bei der Damen keine Spur von Zärtlichkeit. Unser Neptun-Matrose packte mit seinen Gehilfen kräftig zu. Mit viel Wasser aus dem stillen Ozean wurde nachgespült und das war gar nicht still.
Alles Inklusiv, "rasiert" wurden sie alle schon bei der Buchung.

Für die Besatzung war das mit der Äquatortaufe mehr pauschal.
Mein Taufname: "Hering". Hering gab es reichlich, reichte für die ganze Besatzung. Gerne hätte ich etwas Größeres gehabt, vielleicht: "Tümmler". Diese lustigen verspielten Gesellen, die uns häufig in Rudeln begleiteten.

Ein Wunder war der Sternenhimmel. Er war verwirrend anders. Erst später, in meiner navigatorischen Ausbildung, erklärte sich mir diese Welt.
Es gibt den nördlichen und den südlichen Sternenhimmel, auch hier übernimmt der Äquator die Teilung.

Sterne tauchen  auch auf etlichen Nationalflaggen auf. Australien u.a. hat sich sogar ein ganzes Sternbild, das "Kreuz des Südens" auf die Flagge geschrieben.
FLAGGE, sage bei der Seefahrt niemals Fahne. Den Fehler machte ich oft, weil wir bei der Hitlerjugend doch immer "Unsere Fahne flattert uns voran" gesungen hatten und es Fahne für mich hieß. Dafür bekam ich jedes Mal einen Anranzer.

Noch schlechter traf es mit einer Flagge unseren Matrosen Rehling, Sohn meines Bootmannes auf "Der Deutsche".
Vor meiner Zeit auf der "Bremen", wurde in New York versucht die Flagge von Bord zu stehlen. Das schöne neue Symbol, des schönen neuen Deutschen Reiches. Das verhinderten unsere Matrosen, sie schmissen die Lümmel von Bord und wurden dafür aus Berlin belobigt.
Rehling kam bei dem Handgemenge aber nicht ganz so glimpflich davon, er büßte seine Zähne ein. Als Ersatz spendierte der Führer eine neue echt goldene Kauleiste. Ungewohnt und verwunderlich anzusehen.
Auf jeden Fall war die Ehre, durch die Rettung eines bedruckten Lappens Baumwolle mit vollem Körpereinsatz, verteidigt worden.

Aktuell 26.11.13

Unser Regierung, die große Koalition, will etwas für die "Gemein(d)en" tun. Sie haben sich, allerdings nächtlicherweise, im "Willi-Brand-Haus" in Bonn im Dunkeln zusammengerauft.

Jetzt müssen sie die Hosen runterlassen.
Eine Backe wird rot bemalt, die andere schwarz mit etwas weiß-blau.
Man hat sich geeignet für vier Jahre (vielleicht) aus einem Loch zu sch....!

Montag, 18. November 2013

Koalitionsverhandlungen

Aktuelles für die Koalitionsverhandlungen

CDU-SPD Bonn/Berlin

Aus Daniel Frymanns "Wenn ich der Kaiser wäre"

Politische Wahrheiten und Notwendigkeiten


Über den Autor:

http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/ClassHeinrich/

Folgende Textstellen:

Seite 42/43

https://archive.org/stream/Frymann-Daniel-Wenn-ich-Kaiser-waer/FrymannDaniel-WennIchDerKaiserWaer-PolitischeWahrheitenUndNotwendigkeiten1913245S.ScanFraktur#page/n51/mode/2up

Seite 45

https://archive.org/stream/Frymann-Daniel-Wenn-ich-Kaiser-waer/FrymannDaniel-WennIchDerKaiserWaer-PolitischeWahrheitenUndNotwendigkeiten1913245S.ScanFraktur#page/n53/mode/2up

Seite 64-67, unten rechts bitte einmal blättern

https://archive.org/stream/Frymann-Daniel-Wenn-ich-Kaiser-waer/FrymannDaniel-WennIchDerKaiserWaer-PolitischeWahrheitenUndNotwendigkeiten1913245S.ScanFraktur#page/n73/mode/2up

Seite 118/119

https://archive.org/stream/Frymann-Daniel-Wenn-ich-Kaiser-waer/FrymannDaniel-WennIchDerKaiserWaer-PolitischeWahrheitenUndNotwendigkeiten1913245S.ScanFraktur#page/n127/mode/2up

Seite 161/162, bitte wieder blättern

https://archive.org/stream/Frymann-Daniel-Wenn-ich-Kaiser-waer/FrymannDaniel-WennIchDerKaiserWaer-PolitischeWahrheitenUndNotwendigkeiten1913245S.ScanFraktur#page/n169/mode/2up

Seite 186/187

https://archive.org/stream/Frymann-Daniel-Wenn-ich-Kaiser-waer/FrymannDaniel-WennIchDerKaiserWaer-PolitischeWahrheitenUndNotwendigkeiten1913245S.ScanFraktur#page/n195/mode/2up




















Mittwoch, 13. November 2013

Panama-Kanal; Nadelöhr & dicker Pott

Panama Kanal voraus!

Das erlöste uns kurzfristig von Brockmanns: "Den Fall hebbt wi all mol hat!", denn den Fall hatte er noch nicht.
Es wurde häufig der Spass gemacht, eine Geschichte zu erfinden, nur um zu hören "Den fall hebbt wi all mol hat!" und dann hinterher Brockmanns ähnliche Geschichte.

Den Panamakanal wollte keiner, auch die Freiwache, sich nicht entgehen lassen. Alle Passagiere hatten schon jede Aussichtsecke auf den Decks besetzt.
Wir hatten auf dem Arbeitsdeck jedoch einen Logenplätze.

Was für ein Duft in der Luft. Karibik mild.
Hier glaubte Kolumbus am Ziel seiner Reise nach Indien zu sein. Wir wussten es besser, aber auch nicht alles.
Große Debatte: Welcher Kanal ist länger? Der Panama-Kanal oder der Kaiser-Wilhelm-Kanal?
Ich wusste es wieder einmal besser. Kaiser-Wilhelm-Kanal auch Kiel-Kanal genannt, 98,6 km, Panama-Kanal 81,6 km. Wofür hatten ich meinen Velhagen und Klasing-Atlas? 

Viele Schiffe hatten sich vor Colón, dem Eingang vom Kanal, versammelt. Die Schleuse verursachte einen Stau.
Mir kam es vor, dass wir bevorzugt abgefertigt wurden. Wir waren ja auch eine Attraktion, waren das größte Schiff, das jemals durch den Kanal geschleust wurde.
Es war die große Preisfrage: Passen wir durch die Schleusen? Es hieß jetzt nicht, eine Hand breit Wasser unterm Kiel, sondern eine Hand breit Wasser auf zwischen Bordwand und Schleuse. Vielmehr war es dann auch wirklich nicht.

Als 1879 mit dem Bau des Kanals begonnen wurde, gab es noch keine Schiffe vom Kaliber der "Bremen". Der Kanal wurde unter großen Schwierigkeiten erst nach Jahrzenten vollendet. Die Malaria wütete unter den Arbeitern. Erst das verstärkte Aussetzen von "Guppies", dem Millionenfisch, der den Malaria-Mückenlarven zu Laibe rückte, schaffte Abhilfe. Die Bucht vor dem Kanal wurde nicht umsonst Golf-Mosquito genannt.

Wir waren im Kanal. In den Schleusen wurde es mit der Hand breit Luft kniffelig. Die kleinen Lokomotiven, die uns durch die Schleusen zogen, hatten solch einen Brocken noch nicht am Haken gehabt.
Im Gatúnsee dachten wir, wir wären schon "auf der anderen Seite der Welt", im Pazifik, da er nach der Enge des Kanals, wie das offene Meer wirkte. Er ist jedoch nur ein Zwischenstück, der eine Weile mit seiner Größe den Kanal ersetzt.

Bei Balboa hatten wir den Kanal geschafft und waren im Pazifik.



In der Schleuse, kaum Luft zu den Seiten.



Sonntag, 27. Oktober 2013

Kap Hoorn, Hurricans, Essig und Bandwürmer



Vor der Teilnahme an der Steuermannsschule auf dem Weg zum Kapitän war einige Fahrenszeit auf einem Segler obligatorisch. Wenn ich an die Höhe der Masten denke graust es mir. Dann hieß es: Eine Hand fürs Schiff eine Hand für den Mann.
Wir, die Decksbauern, so nannte man die Matrosen und auch sonstiges niederes Gesindel. Die Heizer nannte man, weil sie im Vorschiff schliefen, die Leute vor dem Mast. Dort wackelte es bei stürmischer See am meisten.
Die Vornehmen an Bord, sind die Mitschiffsleute, weil sie dort schlafen. Ganz hoch oben, fast göttlich der Alte, der Kapitän, "The Lonesome Man".

Bei 1000 Mann Besatzung auf der Bremen kannte man kaum seinen Nachbarn in der Bude nebenan.
In der Messe traf man so immer mal neue Gesichter, unterwegs zugestiegen waren sie wohl nicht.

So schipperte ich das erste Mal mit der Bremen bei herrlichem Wetter auf südlicher Route über den großen Teich. Kurs Südamerika, rund um Kap Hoorn.
Vergessen "Bella Italia" und das Mittelmeer und Maria war so weit weg. Bei der Weite des Meeres kamen Erinnerungen an die Schulzeit mit der germanischen Sagenwelt, an die Edda:
"Weitblick und wogender Mut, schafft uns das wogende Meer."
Fast wie in Bremen: "Wagen und winnen, buten und binnen."

Bei den alten Matrosen kamen Erinnerungen an die Umrundungen um Kap Hoorn mit dem Segelschiff hervor. Tagelang quälte man sich vorwärts zu kommen, so wie es in dem Lied heißt:
"...un de See, de steiht von achtern un von vorn."

Die folgenden Bilder alle aus: Windjammer von Brennecke.

Die deutsche Viermastbark "Priwall" in schwerem Wetter vor Kap Hoorn.


30° Schlagseite, Windstärke 9-10 in Böen 12, der Seemann links im Bild jedoch entspannt.



Auf den Rückreisen mussten häufig die verrutschten Ladungen, besonders Getreide umgeschaufelt werden.

Laderaum der "Preußen", das Bild läßt das Ausmaß, für ein Segelschiff gewaltig, erkennen


An "Döntjes" mangelte es nicht. Man durfte nicht alles glauben. Schöne Seejungfrauen lockten am Kap mit einem Horn die Seeleute zu sich in die Tiefe. Das doppelte o in Kap Hoorn stammt von einem holländischen Kapitän, der dem Kap seinen Namen gab.

Dann die Geschichte mit dem Hurrican und dem Essig. "Immer wenn ich Essig rieche..." so begann der "Tatsachenbericht".
"Wie ihr wisst, hieß es, dreht sich ein Hurrican mit großer Energie um sich selbst und reißt alles was ihm in die Quere kommt mit in die Höhe. Als erstes unsere gesamtem Segel, dann von der ganzen Besatzung alle Klamotten, sogar die Haare unserer Bordkatze und soviel Energie hat ein Hurrican, sogar den Bandwurm aus dem Koch. Wir, so hieß es standen nackt da, trauerten, abgesehen vom Koch über den Verlust seines Bandwurms, um unsere Kledasche. Dann, naturgemäß, soll sich ein Hurrican anders herum drehen. Zurück hatten wir die Segel, zurück hatten unsere Kledasche, unsere Katze ihre Haare, nur der Koch hatte mit dem Proppen der Essigflasche Vorsorge getroffen."
In das Gejohle hinein meinte der Berichterstatter: "Nun wisst ihr, das ich bei dem Geruch von Essig immer an unseren Koch und seinen Bandwurm denke."
Sogar Brockmann, mit seinem ewigen Spruch: "Den Fall hebbt wie all mol hat!", schwieg dazu, meinte dann aber: "Das mag ja sein, nur das mit den Haaren von Katze, das glaube ich nicht."

Ein empfehlenswerter Link:

http://tv.yacht.de/video/Mit-der-%2526quot%253BPeking%2526quot%253B-rund-Kap-Hoorn/a2f13378120233b581c0f2baad4c750c


Aktuell

Jetzt sind wir wieder einmal ohne Regierung. Vielleicht wird nun alles besser. Es sitzt wieder eine geballte Intelligenz zusammen (Nahles-fachliche Kompetenz), um vielleicht bis Weihnachten (Vom Himmel hoch da komm ich her) wieder eine große Koalition zu kreieren.
Da könnte ich wieder Brockmann anführen: "Den Fall hebbt wie all mol hat!". Er hätte dabei bestimmt an den "Wiener Kongress" 1814 nach Napoleon gedacht.
Vorsicht! Beim Wiener Kongress wurde ein Pariser aus dem Fenster geschmissen.
Zweimal hatten wir diesen Regierungsversuch der großen Koalition schon. Von der zweiten ist mir in Erinnerung:
Merkel und Steinbrück Arm in Arm, wir garantieren, wir zahlen für alles.
Deutschland: "Lender of last Resort", für mich heißt das: "Den Letzten beißen die Hunde."
Wenn das Versprechen dann eingelöst werden muss, wird es sehr teuer. Dafür müssen dann andere, die nichts haben kräftig sparen, z.B. Griechenland etc.
Unsere Politiker oder Noch-Politiker, man nennt sie auch Spar-Kommissare erklären die Austerität (unsinniges Sparen) als eine zwingende Notwendigkeit.
Im Spiegel-Interview (Nr. 42 vom 14.10.2013) empfiehlt der Harvard-Professor Mark Blyth, damit Schluss zu machen, andere zum Sparen zu zwingen und die verordnete Austerität ist historischer Irrsinn. Austerität ist eine Zombie-Idee.
Eine New Yorker Zeitung schrieb kürzlich sinngemäß: "Die Deutschen kennen ihre Geschichte nicht." Gemeint ist Reichspräsident Brüning, 1930er Jahre, der auch mit Sparen Deutschland retten wollte. Gern genutzter Reim in der Zeit: "Hau dem Brüning auf die Glatz', dass die Notverordnung platzt."
Nochmals Professor Blyth: "Schulden kann man nicht mit Schulden bekämpfen!"
Es war ein großer Tag für unseren Bundespräsidenten Gauck, wer kann schon eine ganze Regierung, sogar eine Bundeskanzlerin entlassen. Demnächst wieder eine/n (neue/n) einstellen. Es kann alles umsonst gewesen sein.
Wir müssen noch vom Plebs, von den Plebejern, ein Plebiszit der SPD Mitglieder abwarten.

Die Welt steht in Flammen und Deutschland streitet über einen Mindestlohn.

Professor Blyth zitiert Henry Kissinger über das deutsche Zwischenmaß: "Deutschland ist zu groß für Europa und zu klein für die Welt."



Samstag, 12. Oktober 2013

Ich bin zurück!

Die Pause ist zu Ende!

Die Wahl, Vorbereitung und auch Nachlese haben sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Jetzt ist aber vorerst alles abgearbeitet und ich kann mich wieder mit dem Blog beschäftigen.

Zuerst möchte ich ein kurze Vorschau auf die noch folgenden Schiffe meiner Seemannstätigkeit geben. Auf die "Bremen" folgten:

Potsdam (NDL) - Repatriierung der Balten-Deutschen
Unitas - ehemals Walfänger, Einsatz als Minen-Lotsen Versetzboot
Bremerhaven (Union) - Lagerwohnschiff für Fremdarbeiter Stettin-Pölitz
Brake (Union) - Seedienst Ostpreussen Danzig
Benue und Mungo (Woermann) - Übersetzstab Wehrmacht Cuxhaven-Brunsbüttel, Evakuierung Helgoland nach Kriegsende
St. Louis (Hamburg-Süd) - Rücktransport von England

Nochmals möchte ich darauf hinweisen, dass alle diese Aufzeichnungen aus meinem Gedächtnis sind. Zur damaligen Zeit habe ich kein "Tagebuch" geführt oder ähnliche Aufzeichnungen gemacht. Deswegen entschuldigen Sie bitte, falls sich mal ein Fehler einschleicht. Gerne können Sie mich darauf hinweisen, auch über Anfragen, Diskussionen oder weiter reichende Informationen zu den geschilderten Ereignissen freue ich mich jederzeit, bitte kontaktieren Sie mich. 

Montag, 9. September 2013

Zeitsprung: Wahl am 28.09.1969

Aus aktuellem Anlass: Fortsetzung E.P. Wahl 1969

Hier aus aktuellem Anlass mein "Ausflug" in die Politik.

Motto des Programmes:



































Die misslungene Rentenreform von 1957, unter der wir heute noch leiden, versuchten wir auf die richtigen Füße zu stellen. Schon in dem Reformjahr war zu ersehen, dass sie nicht zu finanzieren ist.
Die erste Rettung brachten nur, ab 1960 nach und nach, die erste Million Gastarbeiter. - Als "Danke" bekam der Millionste ein Moped. - Denn sie waren vorerst nur Beitragszahler ohne jegliche Rentenbezüge.
Die Renten ständen heute auf sichererem Fuß, wenn wir unsere Reform durchgebracht hätten.
Wie diese Reform ausgesehen hätte, erlätere ich Ihnen gerne persönlich. Kontaktieren Sie mich einfach.

Mir wurden die Ressorts Finanzen und Wirtschaft (Schatzmeister) übertragen, musste aber wie jeder andere auch Frondienste leisten, Schilder aufstellen und Plakate kleben. Heute noch erinnert sich meine Tochter Susanne, damals fast 11 Jahre alt, an ihre Hilfe dabei. Für sie derzeit ein großer Spaß.



































Bremerhaven war tolerant, während in Bremen für das Aufstellen von Schildern erst die Hilfe vom Gericht in Anspruch genommen werden musste.

Nach der Wahl.



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

EWG-Gipfelkonferenz in Den Haag

Hier nur die erste Seite, da mit neun Seiten sehr lang. Bei Interesse am ganzen Inhalt, bitte bei mir melden, sende es dann direkt.










































Sonntag, 8. September 2013

Alte und junge Seeleute und Wahlen

Stewards, Consommé und Tampen


In der "modernen" Seefahrt, auch auf der Bremen, fühlten sich unsere alten Segelschiff erprobten Fahrensleute, wie Pferde auf blühender Wiese, die das Gnadenbrot bekommen.

Es gab an Bord viele Posten, die auch im Alter noch ihren Mann forderten. Der NDL ließ keinen "verkommen".

Zum Beispiel, den "Gänge-Steward". Ein beliebter Job. Er ging Tageswache, konnte nachts schlafen. Seine Aufgabe war es den großen Betriebsgang im Schiff in Ordnung zu halten. Immer in der Wärme. Hier und dort ein Schwätzchen, Vormittags in der Küche ein Tasse Consommé, die gute Kraftbrühe, die morgens auf dem Sonnendeck, den Passagieren in den Decksstühlen, serviert wurde.
Es lohnte sich auch einmal in die Konditorei reinzugucken, um dort ein Stückchen Kuchen angeboten zu bekommen.

Das Beste, Hermann Teudelhoff, der Hundesteward. Er pflegte die Lieblinge der Passagiere, die sich das am Ende der etwas kosten ließen. Auch die Autos hatten ihren Betreuer, der den Lack der guten Stücke pflegen durfte.

Die Alten hatten einen seemännisch weiten Erfahrungsschatz. Es war interessant ihren Erzählungen zu zuhören. Nur wir Jungs hatten den Rand zu halten. Ich hatte die Erfahrung gemacht, dass es nicht gut ist, selbst wenn man es besser wusste, nicht ein Besserwisser zu sein. Ich hatte meine Bücher. Das Segelhandbuch, Lehrbücher für Navigation, ein englisches Wörterbuch und einen Atlas, Velhagen & Klasings Großer Volksatlas, das Jubiläumswerk des Verlages zum hundertjährigen Bestehen des Verlages von 1938. Er ist noch immer in meinem Besitz.


Berechnung über das Rollverhalten eines Schiffes.



































































Ich glaube, dass von den alten Seeleuten die meisten niemals in ein Buch reingeguckt haben. Wenn man am schwarzen Brett stand wurde man oft angesprochen: "Jung, les mi dat mol för, ick heff min Brill nicht dorbi." Irgendwann merkte ich, dass manche gar nicht lesen konnten. Um das harte Brot auf einem Windjammer zu verdienen, brauchte man keine Bücher.
Sie mussten mehr die Hände als den Kopf gebrauchen. Die Hände mussten immer den richtigen Tampen, das Tau auf der Nagelbank, auf der die Taue befestigt waren, erfühlen. Das Ergreifen des richtigen Taus, von denen es viele gab, musste auch blind und taub schnell gekonnt sein, denn Lampen gab es bei Dunkelheit nicht und das Tosen der Gewalten übertönte alles. Da nutzte lesen und schreiben können nicht, da kam alles aus dem Bauch. Es half kein jammern, auch wenn es "Windjammer" hieß.

Nagelbrett und viele Taue aus Windjammer von Brennecke.

Windjammer hat nichts zu tun mit jammern. Es kommt mal wieder aus dem Englischen "to jam" = "pressen". Das Schiff für den richtigen Kurs scharf an den Wind pressen. Der Wind tat einem nicht immer den Gefallen aus der richtigen Richtung zu wehen. Man musste häufig kreuzen und das war eine Mordsarbeit.
Der beste Wind ist der achterliche, der von hinten platt auf die Segel bläst. Das war jedoch selten, bei den Passatwinden Kurs Amerika.

Irgendwie aktuell von 1969

Nachfolgend einige Ausschnitte aus dem "Blick Punkt", der Zeitung der SPD zur Bundestagswahl 1969.
Überschriften auf der Frontseite: "SPD sichert Arbeitsplätze", "Runter mit den Preisen", "Löhne müssen steigen" und "Das Beste für unsere Kinder". Lesenswert.









































Wir -Europa Partei- E.P. waren auch dabei. Der neue Weg für Europa.










































Fortsetzung folgt.

Montag, 2. September 2013

Die erste Kreuzfahrt der Bremen

Gute Laune, P-Liner und Klabautermänner


Auf der südlichen Rute, Ziel Mittelamerika, waren Temperaturmessungen mangels Eisbergen nicht nötig.

Für mich war alles neu, aber auch für einen großen Teil der ganzen Besatzung. Südamerika war die erste "Kreuzfahrt" der Bremen. Im Gegensatz zur Routine auf der Linienfahrt Bremerhaven-New York, wo überwiegend Geschäftsreisende unterwegs waren. Nicht zu vergessen, die vielen Künstler, die in Amerika ihre Triumpfe feierten. Zeitgemäß waren wohl auch etliche mit "politischem Hintergrund" dabei.
Es war eine fröhliche, gespannte und etwas aufgeregte Stimmung auf dem Schiff. Die Passagiere wirkten eher in Urlaubsstimmung, davon wurde die Besatzung angesteckt. Es war etwas Neues und man sprach noch lange darüber.

Vorfreude auf Südamerika. Die Alten der Besatzung aus der Segelschiffzeit kannten die südlichen Routen nach Amerika. Die Segler, noch ohne Hilfsmotor, wussten um die Winde und Strömungen. Um damals nach Nordamerika zu kommen, musste man erst auf Südroute längs Afrika laufen, bis man den Wind, die Westdrift zu fassen bekam.
Das war in der Messe, in der Freizeit ein interessantes Thema. Jeder von den Alten wusste etwas zu berichten. Von den Passatwinden, von den Strömungen im Sommer und im Winter.

Ich hatte ein Buch: "Segelhandbuch der Kaiserlichen Marine von 1911". In dem schilderten Segelschiffkapitäne ihre Erfahrungen mit Kursen nach Amerika. Nord- und Südroute, damals galt nicht der Spruch der modernen Navigation: "Der kürzeste Weg auf der Erdoberfläche ist der Bogen des durch ihn gelegten Kreises". Beim nächsten Unterricht wollte ich einmal versuchen, das zu begreifen.

Die Alten waren abhängig vom Wind und den Strömungen. Die Winde waren je nach Jahreszeit veränderlich, dann aber konstant. Nach Nordamerika lief man Südwestkurs, fast an der Küste Afrikas entlang, bis man auf den Gegenwind, den Passat, der vom Äquator kommenden Westdrift trifft, die den westlichen Kurs nach Nordamerika ermöglicht.
(Siehe auch hier: http://heinzslominski.blogspot.de/2013/05/eiserne-manner-und-hozerne-schiffe.html)

Die Passate waren beliebt. Sie beschleunigten trotz der Umwege die Reisen. Die Engländer nannten sie deshalb: "Tradewinds-Handelswinde".
Sie kamen oft so dicht an Afrika heran, dass der rötliche Sand der Sahara das Schiff bedeckte.
Um den Passatwind möglichst früh zu erreichen hieß die Losung: "Mach viel West". Vorher musste man aber auch durch "Kalmen". (Engl. Calm: Stille, Ruhe). Es sind die Zonen zwischen den Passatwinden.
Die Frage ist berechtigt: "Wo ist der Wind, wenn er nicht weht?"
Die Stimmung sank auf den Tiefpunkt, das übliche Kratzen am Mast, wie damals unter Seeleuten üblich, konnte den Wind nicht zum Blasen bringen. Auch Pfeifen nützte nichts, es war sowieso eine Todsünde, denn es brachte den "Klabautermann" zur Weißglut.
Die Kalmen nannte man auch die Rossbreiten. Nach langer Windstille in den Kalmen wurden ganz früher hier die ersten Rösser über Bord geschmissen. Futter, besonders Wasser wurde knapp. Die meisten unserer Matrosen kannten das altersgemäß noch aus ihrer Fahrenszeit. Die Seefahrt war den Seglern vorbehalten.


Beide aus "Windjammer" von Jochen Brennecke

Noch lange nach 1900 liefen die großen Segler, die sogenannten P-Liner in Geestemünde bei Bremerhaven vom Stapel. Großvater väterlicherseits war noch bis 1904, bis zu seinem tödlichen Unfall auf der Tecklenburg Werft, am Bau dieser Tiefwassersegler beschäftigt. P-Liner hießen sie weil sie alle auf Namen mit P getauft wurden z.B. Passat, Pamir.
In den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts setzte man noch für den Massengütertransport von Weizen, Guano (Dünger aus Vogelkot) etc. auf Segler.
Erst mit dem Anstieg der Passagierfahrt wurden Kohlenplätze in aller Welt angelegt. Das endgültige Aus für die großen Klipper (P-Liner), war dann das Aufkommen der Ölfeuerung in der modernen Seefahrt.

Aktuell

Aus Nordsee-Zeitung                                                















Sokrates sagte: "...niemand sei seines Lebens sicher, der einer Volksmenge offen und ehrlich begegne;...".

Dienstag, 27. August 2013

Dehnungsfalte, Sand und Piassavabesen

Routinesachen


Die Wache zwölf bis vier nachts: Deckwaschen und für uns Jungs ein paar unangenehme Zusatzaufgaben, tagsüber Messing putzen und "Farbe waschen", das hieß die Wände reinigen. Auch die Dehnungsfalte war aus Messing.
Die Dehnungsfalte lief über, über alle Aufbauten rund ums Schiff. Sie hatte die Bedeutung, dass das Schiff, mit seinen 300 Metern Länge auf mehreren Wellen liegend, nicht brach. Das Schwesterschiff, die "Europa" hatte mit ihren Dehnungsfalten Schwierigkeiten. Sie brachen öfters Mittschiffs und man versuchte mit immer dickeren Platten dem Übel beizukommen. Von den Passagieren wurden dazu immer Fragen gestellt. Ob die Antwort immer befriedigend war, sei dahin gestellt.
Erzählte man an Land von der Dehnungsfalte, man sah sie dort ja nicht, wurde das als Seemannsgarn
betrachtet.
Man konnte erzählen: "Wir konnten nicht landen, weil die Küste von Löwen besetzt war, die Matrosen sprangen von Mast zu Mast, die Heizer guckten aus dem Schornstein." Das war für die Leute vorstellbar, aber das mit der Dehnungsfalte, das war zu viel, das glaubte man nicht.



Hier wurde jede Nacht mit Sand und Piassavabesen geschrubbt.


Neben dem Deckwaschen hatten Kollege Bernie und ich noch die Aufgabe den schönen weißen Lack der Aufbauten wieder vom Seewasser, das zum Deckwaschen benutzt wurde, vom Salz zu befreien. Mit dem Deckwaschen hielt man sich nicht auf. Wenn es fertig war, war für die Herren Matrosen "daddeldu". Nur Bernie und ich hatten noch die "ehrenvolle" Aufgabe des Entsalzens.
Hinzu kam für mich später auf der Nordroute Bremerhaven-New York noch das Messen der Wassertemperatur. Man wollte nicht, wie die Titanic einem Eisberg in die Quere kommen. Die Messtechnik stammte noch aus der Tiefwasserseglerzeit. Mit einer "Pütz", einem eimerähnlichem Gebilde aus Leder, holte ich mit einer langen Leine Wasser von Außenbords an Deck. Mit einem Thermometer, ähnlich wie Omas Einkochthermometer las ich die Temperatur ab.
An und für sich war es ein hoheitliche Aufgabe, nur vom Bootsmann auszuführen, der es aber einer "vertrauenswürdigen Person", mich, übertrug. Er lag dann längst in der Koje.

Wie jede Wache einen ersten Offizier hat, so hat jede Wachen einen Bootsmann. Unser, von der Zwölf-Vier-Wache, war schon etwas älter und durfte respektlos die Mütze schief tragen. Ein Privileg nur für fünfzig Jahre Fahrenszeit beim Norddeutschen Lloyd.

Mit dem Kollegen Bernie hatte ich meine Last. Er wollte nachts auf dem Bootsdeck nicht an der Leichenhalle vorbei. Das kostete die Reederei mindestens 30 Meter vom Frischwasserschlauch. Mit seiner Angst rauschte uns ein großes Stück Schlauch über Bord.
Er stand oben auf dem Deck, wo die Leichenhalle war und ließ den Schlauch auf das untere Deck herunter, wo ich es abfing. Irgendetwas, ein Geräusch wahrscheinlich, erschreckte ihn und in seiner Angst ließ er den Schlauch los, der an mir vorbeischoss. Alleine konnte ich das Gewicht nicht halten und der Schlauch verschwand im Meer. Mir war es recht, damit waren wir eine Teil der Last los und hatten nicht mehr so schwer zu tragen. Wir kamen jetzt jedoch nicht mehr in alle Ecken zum Salz abwaschen, da uns ja ein Teil Schlauch fehlte.
Der tägliche Inspektionsrundgang mit einem ersten Offizier mit Gefolge aus allen Abteilungen, auch mit Arzt, brachte es an den Tag -Salz- und unseren Bootsmann, auch im Gefolge, auf die Palme. Einer, wer auch immer, hatte doch wirklich Kristalle am schönen weißen Lack am Promenadendeck entdeckt, vielleicht sogar daran geleckt, um festzustellen Salz.
Der Bootsmann wartete nicht lange, kam auf mich zugeschossen, ich fürchtete im nächsten Hafen an Land gehen zu müssen.
Ich konnte nur sagen: "Der Schlauch war zu kurz." Und das war nicht gelogen. Bernie der eigentliche Übeltäter merkte nichts, er lag in der Koje und schlief.


Eigentlich immer aktuell

Aus Der Postillion

Dienstag, 13. August 2013

Flugzeug an Bord

Ein Flugzeug an Bord

Hier das Bildmaterial, das es nicht geschafft hatte:



Aus "Die Bremen kehrt heim" von Hanns Tschira











Alle Bilder aus "Vom Schiff in die Luft" von Dirk J. Peters



Diese Zeichnung sollte im Text eingefügt sein. Das nächste Bild muss so groß sein , damit man die Details erkennt.
Aus "Shadow Voyage" von Peter A. Huchthausen