Donnerstag, 28. Februar 2013

Von der Geografie zur Wirtschaft

Von der Geografie zur Wirtschaft


Nachdem ich gestern ein bischen erklärt habe warum teilweise Bremerhaven, Wulsdorf, Geestemünde oder Wesermünde für doch scheinbar ein und denselben Ort verwendet wird, möchte ich heute auf ein Thema ausserhalb meiner Erinnerungen an früher kommen. 

Nachfolgend finden Sie meinen Jahresabschluss 2012. Sehen Sie ihn sich bitte genau an. Bei Fragen oder falls Sie weitere Informationen wünschen, stehe ich Ihnen selbstverständlich zur Verfügung.
Diese Arbeit mache ich täglich, um immer auf dem neuesten Stand in Wirtschaft und Börsengeschehen zu bleiben.

Im Anschreiben wird auf Anlagen verwiesen, die Sie hier nachfolgend finden, oben rechts oder unten rechts,  in der Ecke nummeriert. Achtung 1a ist doppelt, damit alles lesbar.








 
















 

 
 









Mittwoch, 27. Februar 2013

Danke

Zuerst möchte ich mich heute für Ihr reges Interesse an meinem Blog bedanken. Die Anfangsschwierigkeiten sind überwunden. In Zukunft wird es mehr Text geben. Bisher ging doch immer noch viel Zeit für das Erlernen der Handhabung des Blogs drauf.

Bremerhaven, Wulsdorf, Wesermünde-Namen im Wechsel der Geschichte

Bremerhaven mit v, Bremerhafen mit f, Wesermünde, Wulsdorf (Ersterwähnung 1139), Geestendorf, Geestemünde, Lehe und mehr. Je nach Betrachtungsweise der Einheimischen ist alles eins. Eine Rivalität der einzelnen Stadtteile ist bis heute erhalten geblieben.
Ich bin nach lokaler Lesart in Wulsdorf geboren, im Taufschein steht aber Geestemünde. Wulsdorf ist 1920 in Geestemünde eingemeindet worden. 1924 wurden dann Geestemünde und Lehe zur Stadt Wesermünde. Bremerhaven, der heutige Stadtteil Mitte, mit "v" war bremisch.
In alter Zeit versuchten die Schweden auf dem Schwemmland (Schlick) sesshaft zu werden mit der Carlsburg. Erst die Holländer, mit ihrer Wasserbauerfahrung (van Ronzelen) erbauten nach vieler politischer Vorgeschichte den BremerHafen in holländischer Lesart mit "v".
Eine Stadt auf Pfählen gebaut musste sich neu gründen.
Aus dem Osten kamen viele, die hier Arbeit suchten und fanden, auch eine Familie Slominski aus dem Kreis Konitz, Westpreussen.
Die echten Leher hatten zwischen Daumen und Zeigefinger einen Punkt tätowiert. Das schönste an Lehe sagte man: "Ist die Strassenbahn, die nach Bremerhaven fährt." Zwischen Bremerhaven, entsprechend dem heutigen Stadtteil Mitte, und den anderen heutigen Stadtteilen gab es zu preussischen Zeiten Zollschranken, heute weist noch die Zollinlandstrasse darauf hin.
Die Uniformen der Polizei waren teils blau, teils grün.
Die Polizei im Kaiserhafen von Bremerhaven ist heute noch im Gegensatz zur Stadtpolizei bremisch. Die städtische Polizei von Bremerhaven ist eigenständig und nicht der bremischen untergeordnet.

Auch die Farben der Briefkästen waren in den einzelnen Gebieten unterschiedlich, blau oder rot.
Als in der Hitlerzeit die Kommunisten verboten wurden erzählte man sich folgende Geschichte:
Ein Mann der zu viel Bier und Korn im Bauch hatte und sich an einem Briefkasten festhielt und folgende worte an ihn richtete: "Früher warst du blau und ich war rot. Heute bist du rot und ich bin blau, weil ich nicht mehr rot sein darf."



Alle drei Bilder aus "Heimatatlas Bremerhaven" 1965





 

Aktuell

Die Welt sieht auf Italien. Ich stellte bereits den Zusammenhang zwischen Italien und badengehen her. Es ist nicht zu fassen. Zwei Komiker haben die Mehrheit. Jeder vierte Italiener hat sie gewählt. Die Börsen der Welt gingen in die Knie. Die italienischen Freunde, die wir immer liebevoll "Dagoes" nannten, enttäuschen. Dito Spanier und Potugiesen.
Ein altes Lied von früher: "Wenn ich wüsst' wer mich geküsst um Mitternacht am Lido....". Wir sangen damals schon am Friedhof anstatt Lido. Heute wohl auch zutreffender.


http://www.youtube.com/watch?v=DSc_iuaXWUY

 


Dienstag, 26. Februar 2013

SS Bremen

In diese Zeit fällt auch die Jungfernfahrt der SS Bremen, die ein Jahrzent lang der Luxusliner schlechthin bleiben sollte.

Als die SS Bremen von Bremen nach Bremerhaven überführt wurde, gab es einen riesigen Menschenauflauf entlang der Weser. Jeder wollte den neuen Luxusliner sehen.
Mit 2200 Passagieren an Bord verlässt die Bremen ihren Heimathafen zur ertsen Ausreise. Die Columbuskaje ist schwarz vor Menschen.
Nach Auslaufen aus dem Hafen von Cherbourg passiert die Bremen am 23.07.1929 nach 4 Tagen, 18 Stunden und 17 Minuten das Ambrose Feuerschiff und hat damit New York erreicht. 8 Stunden schneller als der Cunard Liner Mauretania, dem die Bremen damit das begehrte blaue Band buchstäblich abgejagt hat.



16.7.1929 SS Bremen tritt ihre Jungfernfahrt an. Im Vordergrund Segelschiff "Thees Bott".

1.9.1929 SS Bremen auf Höhe der Columbuskaje

1930 SS Bremen und Schwesterschiff SS Europa, rechts halb im Bild an der Columbuskaje Bremerhaven.
nach 1935 SS Bremen an der Columbuskaje Bremerhaven

1939 SS Bremen mit Schlepper "Herkules"

1939 SS Bremen, hier deutlich die 1935 erhöhten Schornsteine zu erkennen.



Columbuskaje in der 2. Hälfte 1930er Jahre, im Hintergrund die SS Bremen oder SS Europa.

Bitte beachten Sie auch die Seite "Bilder", rechts oben anzuklicken.


Aktuell

Da es doch einige Nachfragen zu den von mir angschnittenen Themen gibt, möchte ich in Zukunft immer Links an das Ende meiner Eintragung setzten, wo man nähere Informationen finden kann.

http://de.wikipedia.org/wiki/Blaues_Band

Montag, 25. Februar 2013

Fußball 


Mir passierte in jenen Tagen ein, in den Augen meines Großvaters, hochpolitischer, tragischer Ausrutscher. Ich spielte Fußball auf dem Sportplatz der Kommunisten in der Wildnis beim Fischereihafen auf dem zugeschütteten "Busses Teich". Dieser war den Maulwürfen abgetrotzt. Aus diesen Teichen wurde in alter Zeit Eis gestochen, geerntet für sommerliche Kühlung in der Fischerei. Jetzt wurde das Eis industriell auch für Haushalte hergestellt. (Busses Eisfabrik in Wesermünde-Wulsdorf, jetzt Bremerhaven. Im "Historischen Museum" in Bremerhaven kann man heute die alte Technik bewundern.
Für die  Gaststätten und Haushalte (nur wenige) fuhr jeden Tag ein Eiswagen, gezogen von Pferden durch die Stadt.
Unbekümmert von jeder politischen Parteizugehörigkeit  spielten wir fröhlichen Fußball. Als mein kaisertreuer Großvater davon Wind bekam, war es mit dem Spaß vorbei. Lediglich das Spiel im lokalen Sportverein wurde noch hingenommen. Fußball war in seinen Augen Proletensport. 1936 wurden wir Meister mit der C-Jugend. Ich war dabei, aber auch nur, weil uns der Meister sicher war. Ich war kein guter Sprinter, aber brauchbar in der Verteidigung. Man brauchte nicht viel laufen. Unser Torwart, Günter Lühr war später berühmt als Torwart in der Oberliga im Verein Bremerhaven `93.


Aktuell

Heute etwas, das mir aus persönlichen Gründen am Herzen liegt.
Am Donnerstag, den 7.3.2013 wird Dieter Klages gemeinsam mit Professor Ulrich Sander an der Volkshochschule Bremerhaven ein Vortrag über COPD halten.
Dieter Klages ist selbst betroffen und hat nur durch eine Lungentransplation überlebt. Zu diesem Thema hat Klages bereits drei Bücher geschrieben. Persönlich mit ihm in Verbindung setzen können Sie sich unter 01522-1058070.

Sonntag, 24. Februar 2013

Heute nur ein kurzer historischer Ausflug, da auf Grund der Wahlen in Italien das Aktuelle etwas umfangreicher ist.

Bitte beachten Sie auch meine neu angelegte Bilder-Seite, rechts anzuklicken. Hier folgt auch demnächst eine Seite Wirtschaft/Finanzen zur Information für Interessierte.

Ich ca. 1930



Bis 1933 tobten noch die Kommunisten, genannt die Roten und die Nationalsozialisten, die Braunen, auch Nazis genannt durch die Strassen. Die Sozialisten, die Sozis, mischten auch kräftig mit. Mir gefielen die Kommunisten. Sie hatten so schöne hohe Schnürstiefel, machten schöne Musik, mit Schalmeien (1987 schenkte Udo Lindenberg dem Staatsratsvorsitzenden der DDR Honecker eine Lederjacke, im Gegenzug bekam er eine Schalmei).

Hier sind die "schönen Stiefel" und eine Schalmei zu sehen.


24.02.2013 Italien wählt

Nebenbei, es muss seit 1945 mehr als die 60. Wahl sein. Wenn man der Geschichte, der offiziellen Glauben schenkt, und man einen Anfang, einen zeitlichen Einstieg in die Geschichte findet ist Wirklichkeit anders als das Sein.
In Stichworten: Marco Polo 1254-1324 Italien ist ein Flickenteppich (dito Deutschland), war zeitweise zum "Deutschen Reich" zugehörig und blieb es zeitweise von Pommern bis zur Adria (Quelle Rolf Schiebler 4000 Jahre Geschichte).
Machen wir einen grossen Sprung, wie so oft in der Geschichte zum 2. Weltkrieg 1939-1945.
Man sagt: "Stalingrad war die Wende des Krieges." Andere meinen es war die Landung der US-Truppen auf Sizilien mit der italienischen Besonderheit, die Hilfe der Mafia.
Genug der geschichtlichen Narretei, die damit heute keineswegs ein Ende nimmt.
"Kluge" Leute meinen, Italien (nicht nur) sollte wenn nicht regierungsfähig von Brüssel aus regiert werden. Ein grausamer Gedanke! Man sollte es nicht nur den Ökonomen überlassen (Goldman Sachs). Ein Philosoph (Seneca, Rom 65v.u.Z.): "Odi profanum vulgus..... - Ich verachte das gewöhnliche Volk und halte es fern."
Das kann nur ein Diktator, aber bitte ein "guter", der wie Herkules den Stall ausmistet.
Bitte, ziehen Sie keine Parallelen zu Deutschland.
Um mit "Papa" Heuss zu reden: "Nun siegt (wählt) man schön."

Hier noch zwei Links:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/italien-wahl-barbusige-frauen-protestieren-gegen-berlusconi-a-885274.html

http://www.handelsblatt.com/politik/international/wahl-in-italien-von-barbusigen-frauen-und-pferden/7830788.html


Samstag, 23. Februar 2013

Vor 1933

Am Fenster der Grosseltern sah man die schwarz-weiss-rote Flagge, die in unserer Strasse selten war. Der Rest rot mit Hammer und Sichel und langsam tauchten auch die auf, die auf weissem Grund mit roten Rand ein schwarzes Hakenkreuz (altes germanisches Symbol) hatten, auch hier sind es die alten Reichsfarben schwarz-weiß-rot.
Schwarz-weiss-rot blieb noch international deutsches Hoheitszeichen bis 1933.
Der alte Versuch von 1848 in der Paulskirche zu Frankfurt die schwarz-rot-goldenen Flagge einzuführen, schwarz-rot-senf, wie Grossvater es nannte, musste warten bis der tausendjährige Spuk vorbei war.
Bei den vielen Wahlen quoll der Briefkasten von den Grosseltern über vor Wahlwerbung. Grossvater war auf Grund seiner politischen Einstellung Zielscheibe von Anfeindungen. Er war aus politischen Gründen war auch schon verprügelt worden.
Gewählt wurde in der Fichteschule Wulsdorf, Ortsteil zu Wesermünde, heute Bremerhaven, meiner Alma Mater. Von allen Parteien standen Stellschilder vor der Schule, als letzte Mahnung das Kreuz an die richtige Stelle zu machen. Was bis 1933 ja auch geklappt hat.
Als ich meinen Grossvater, wohl zur frühkindlichen staatsmännischen Bildung, zu einer Wahl begleitete, hatten wir ein prägendes Erlebnis. Ein Hund hob das Bein und strullte (pinkelte) an eines der Stellschilder. Scheinbar war es nicht die Partei, die Grossvater wählte, denn dies fand bei ihm Zustimmung und er sagte:" Ein Hund mit politischem Verstand!". Vor dem Wahllokal war die Erheiterung gross und die Debatten waren allgemein lustig. Das Ereignis sorgte noch tagelang für Gesprächsstoff.
Meine Eltern fuhren beide zur See. Über grosse Politik habe ich bei meinem Vater nie etwas zur Kenntnis genommen. Mutter war durch das Elternhaus echt kaisertreu, liebte Uniformen und freute sich, dass Vater in Kiel bald wieder bei der neuen Marine reaktiviert wurde.
Ich blieb in Bremerhaven bei den Grosseltern, sollte die Schule nicht wechseln.

Aktuell

Papa mit dem Sohn

"Papa, wie kann man wissen, dass Pferdefleisch untergemischt ist?"
"Mein Sohn, das sind heute die modernen Messmethoden. Z.B. Archäologen der Burg Bederkesa hatten kürzlich eine Tasse aus der Bronzezeit ausgegraben. Die Tasse ist natürlich aus Bronze. Nach dem man Sand und Erde entfernt hatte, fand man am Boden Kaffeesatz. Das war schon ein Wunder. Man stellte fest, es war Kaffee von Ronning aus Bremerhaven, die Firma existiert schon lange nicht mehr. Das sind die heutigen modernen Messungen. Weitere sollen ergeben ob es Äthiopisches Hochlandgewächs oder Costa Rica Perl ist."
"Papa, das erzähl ich morgen in der Schule."

Freitag, 22. Februar 2013

Heute ein altes Dokument:

Ein Ausschnitt aus der Mitgliederliste des "Stahlhelm" Ortsgruppen Wulsdorf und Lehe zum Tag der "Alten Garde" am 20. und 21. Oktober 1934.











 Tagesaktuell

 Papa mit dem Sohne:


"Papa, was ist "Dolce Vita?"
"Mein Sohn, das ist Berlusconi."
"Papa, geht der auch in Rom im Trevi-Brunnen baden wie Anita Ekberg?"
"Nein, mein Sohn ganz Italien geht baden."



Donnerstag, 21. Februar 2013

Der Wein war die vorausschauende jahrelange Sammlung von Beeren aller Art, die mit Hefe und der natürlichen Chemie sich in ein köstliches, allerdings ziemlich saures Gesöff verwandelt hatte. Ich wusste, dass mir mein Opa, der Hobbywinzer, die leeren Weinflaschen zwecks pfanderlös nicht überlassen würde, weil sie erneut dem selben Verwendungszweck dienen sollten. Trotzdem überschlug ich im Geiste den Erlös. Dieser ernährte eigentlich die Filmindustrie.
Man sah Pat und Patachon, Dick und Doof, Micky Mouse und Popeye the Saylor, der durch Spinat stark wurde.
Für diesen Zweck war auch das Bleisammeln nach Schützenfesten angesagt. Auf den Schiesständen wurden mit Vorderlader mit daumendicken Bleibrocken auf die Adler geschossen. Geizige Schützen machten uns Konkurrenz, in dem sie selbst nach ihrem verschossenen Blei suchten.

Es war eine ereignisreiche Zeit für uns Jugendliche.

Bei Beginn meiner Schulzeit 1930 gab es verschiedene politische Gruppierungen. Die "Roten", die "Braunen" und die mit den "Drei eisernen Pfeilen". Opa war ein strammer "Schwarz-Weiss-Roter" kaisertreuer "Stahlhelmer", gestählt im Stahlgewitter an den ruhmreichen Fronten. Oma war Mitglied im "Luisenbund".
Das Bild von Kaiser Wilhelm II. hing im Großformat in der "guten Stube". Daneben hing das Konterfei der Königin Luise. Auch ein Portrait des Stahlhelmfühers Seldte fehlte nicht.
Vor dem Schicksalsjahr 1933 wehten in den Strassen vor den vielen Wahlen ein Meer von verschiedenen Fahnen. Die rote Farbe überwog, Hammer und Sichel und die mit dem Hakenkreuz, die dann später die allein "seligmachende" wurde. Schwarz-Rot-Gold, bei Opa war es Schwarz-Weiss-Rot, die Farbe des Kaiserreichs. Beim Treffen mit den alten Kameraden kam die feldgraue Uniform wieder zu Ehren.

Ab heute folgen nach der Historie (immer) ein paar Gedankengänge von mir zur heutigen Lage.

Volkswirtschaft ist mit dem magischen Quadrat im Gleichgewicht.

Papa mit dem Sohne:
"Papa, warum kann der Mann auf dem Seil laufen?"
"Mein Sohn, erhält sich an der Balancierstange fest!"
"Papa, und wenn die Stange runterfällt?"
"Mein Sohn, die Stange kann nicht runterfallen. Er hält sie ja fest."

Die Politik ist nicht die Lösung des Problems, sondern sie ist das Problem.

Mittwoch, 20. Februar 2013

"Der Mensch sucht den Frieden seiner Seele an den Ufern der Vergangenheit!"

Im Frühjahr 1938 war ich der jüngste Seemann auf dem weg zum Kapitän bei der deutschen Handelsmarine im dritten Reich, auch großdeutsches Reich genannt, mit dem " großen Führer" Adolf Hitler.
Selbstverständlich wurde mein Eintritt in die große Weltgeschichte nicht wahrgenommen.
 Nachdem weisen Beschluss der Alten, fällt Ostern auf den Sonntag, dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfangs.
Der Vollmond hatte es 1938 sehr eilig mit dem Osterfest und zuvor mit dem "Grünen Donnerstag", den Tag meiner Konfirmation.
Am Tag meiner Konfirmation herrschte ein schwerer Sturm. Es kam zum Stromausfall, so dass die Feier bei Kerzenschein stattfand. Die Kerzen lieferte in großen Mengen ein Nachbar. Er brachte sie mit von seiner Arbeit im Fischereihafen von Wesermünde, dem größten des Kontinents.
Fische als eine leicht verderbliche Ware wurden nur nachts und immer nur bei Kerzenschein entladen. Viele Kerzen müssen dafür ihr Lebenslicht lassen. Die Kerzenstummel nahmen die Arbeiter als Abfall mit nach Haus. Ganz privat, so wie jetzt bei meiner Konfirmation, hauchten sie ihr restliches Scheinleben aus.
Die Stummel Sammlung war schier  unerschöpflich. Da es sich bei den Kerzen aber nur noch um kurze  Enden handelte, war ein teil der Gäste im wahrsten Sinn des Wortes laufend damit beschäftigt, den feierlichen Lichterschein zu erhalten. Als Kerzenhalter dienten geleerte Weinflaschen. Es waren genügend vorhanden und mit fortschreiten des Festes fielen sie vermehrt an.

Dienstag, 19. Februar 2013


Für den, dessen Leben sich dem Ende zuneigt, ist es ein Gebot der Empfindungen, die durch diesen seinen Organismus gegangen sind, so viel ihm möglich ist zu sammeln. Nur wenigen wird es gelingen, auf diese Art ein Meisterwerk zu schaffen wie z.B. Rousseau, Stendhal, Proust oder Kafka,  aber alle müssten solcher Art etwas aufbewahren können, was ohne diese leichte Anstrengung für immer verloren gehen würde.
Ein Tagebuch führen oder in einem bestimmten Alter seine Erinnerungen schreiben, müsste von Staats wegen verordnet sein: Der Stoff, der sich nach drei, vier Generationen aufgehäuft hätte, würde einen unschätzbaren Wert darstellen. Viele psychologische und historische Probleme, die die Menschheit peinigen würden sich lösen.
Es gibt keine Erinnerungen, mögen sie auch von unbedeutenden Persönlichkeiten geschrieben sein, die nicht gesellschaftliche und geradezu malerische Werte ersten Ranges enthielten.

-Frei nach Guiseppe Tomasi di Lampedusa und Ernst Ginsberg, Abschied-

Montag, 18. Februar 2013

Warum der Letzte seiner Art?

Ich bin der letzte Überlebende aus meiner Schulklasse, der letzte Überlebende aus meiner Konfirmationsgruppe, der letzte Seemann des legendären Dampfers “Bremen” vom Norddeutschen Lloyd bei der Blockadefahrt zu Kriegsbeginn und der einzige Seemann der am ersten Tag des Krieges, 01.09.1939, und am letzten Tag des Krieges, 08.05.1945, unter Feindeinwirkung stand. Dies alles auch vom letzten “Rollwälder”.

“Quod erat demonstrandum”

An meinem 90. Geburtstag, 2014, möchte ich alle meine Schutzengel einladen, einige Schutzteufelchen werden auch kommen.