Sonntag, 8. September 2013

Alte und junge Seeleute und Wahlen

Stewards, Consommé und Tampen


In der "modernen" Seefahrt, auch auf der Bremen, fühlten sich unsere alten Segelschiff erprobten Fahrensleute, wie Pferde auf blühender Wiese, die das Gnadenbrot bekommen.

Es gab an Bord viele Posten, die auch im Alter noch ihren Mann forderten. Der NDL ließ keinen "verkommen".

Zum Beispiel, den "Gänge-Steward". Ein beliebter Job. Er ging Tageswache, konnte nachts schlafen. Seine Aufgabe war es den großen Betriebsgang im Schiff in Ordnung zu halten. Immer in der Wärme. Hier und dort ein Schwätzchen, Vormittags in der Küche ein Tasse Consommé, die gute Kraftbrühe, die morgens auf dem Sonnendeck, den Passagieren in den Decksstühlen, serviert wurde.
Es lohnte sich auch einmal in die Konditorei reinzugucken, um dort ein Stückchen Kuchen angeboten zu bekommen.

Das Beste, Hermann Teudelhoff, der Hundesteward. Er pflegte die Lieblinge der Passagiere, die sich das am Ende der etwas kosten ließen. Auch die Autos hatten ihren Betreuer, der den Lack der guten Stücke pflegen durfte.

Die Alten hatten einen seemännisch weiten Erfahrungsschatz. Es war interessant ihren Erzählungen zu zuhören. Nur wir Jungs hatten den Rand zu halten. Ich hatte die Erfahrung gemacht, dass es nicht gut ist, selbst wenn man es besser wusste, nicht ein Besserwisser zu sein. Ich hatte meine Bücher. Das Segelhandbuch, Lehrbücher für Navigation, ein englisches Wörterbuch und einen Atlas, Velhagen & Klasings Großer Volksatlas, das Jubiläumswerk des Verlages zum hundertjährigen Bestehen des Verlages von 1938. Er ist noch immer in meinem Besitz.


Berechnung über das Rollverhalten eines Schiffes.



































































Ich glaube, dass von den alten Seeleuten die meisten niemals in ein Buch reingeguckt haben. Wenn man am schwarzen Brett stand wurde man oft angesprochen: "Jung, les mi dat mol för, ick heff min Brill nicht dorbi." Irgendwann merkte ich, dass manche gar nicht lesen konnten. Um das harte Brot auf einem Windjammer zu verdienen, brauchte man keine Bücher.
Sie mussten mehr die Hände als den Kopf gebrauchen. Die Hände mussten immer den richtigen Tampen, das Tau auf der Nagelbank, auf der die Taue befestigt waren, erfühlen. Das Ergreifen des richtigen Taus, von denen es viele gab, musste auch blind und taub schnell gekonnt sein, denn Lampen gab es bei Dunkelheit nicht und das Tosen der Gewalten übertönte alles. Da nutzte lesen und schreiben können nicht, da kam alles aus dem Bauch. Es half kein jammern, auch wenn es "Windjammer" hieß.

Nagelbrett und viele Taue aus Windjammer von Brennecke.

Windjammer hat nichts zu tun mit jammern. Es kommt mal wieder aus dem Englischen "to jam" = "pressen". Das Schiff für den richtigen Kurs scharf an den Wind pressen. Der Wind tat einem nicht immer den Gefallen aus der richtigen Richtung zu wehen. Man musste häufig kreuzen und das war eine Mordsarbeit.
Der beste Wind ist der achterliche, der von hinten platt auf die Segel bläst. Das war jedoch selten, bei den Passatwinden Kurs Amerika.

Irgendwie aktuell von 1969

Nachfolgend einige Ausschnitte aus dem "Blick Punkt", der Zeitung der SPD zur Bundestagswahl 1969.
Überschriften auf der Frontseite: "SPD sichert Arbeitsplätze", "Runter mit den Preisen", "Löhne müssen steigen" und "Das Beste für unsere Kinder". Lesenswert.









































Wir -Europa Partei- E.P. waren auch dabei. Der neue Weg für Europa.










































Fortsetzung folgt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen