Mittwoch, 13. November 2013

Panama-Kanal; Nadelöhr & dicker Pott

Panama Kanal voraus!

Das erlöste uns kurzfristig von Brockmanns: "Den Fall hebbt wi all mol hat!", denn den Fall hatte er noch nicht.
Es wurde häufig der Spass gemacht, eine Geschichte zu erfinden, nur um zu hören "Den fall hebbt wi all mol hat!" und dann hinterher Brockmanns ähnliche Geschichte.

Den Panamakanal wollte keiner, auch die Freiwache, sich nicht entgehen lassen. Alle Passagiere hatten schon jede Aussichtsecke auf den Decks besetzt.
Wir hatten auf dem Arbeitsdeck jedoch einen Logenplätze.

Was für ein Duft in der Luft. Karibik mild.
Hier glaubte Kolumbus am Ziel seiner Reise nach Indien zu sein. Wir wussten es besser, aber auch nicht alles.
Große Debatte: Welcher Kanal ist länger? Der Panama-Kanal oder der Kaiser-Wilhelm-Kanal?
Ich wusste es wieder einmal besser. Kaiser-Wilhelm-Kanal auch Kiel-Kanal genannt, 98,6 km, Panama-Kanal 81,6 km. Wofür hatten ich meinen Velhagen und Klasing-Atlas? 

Viele Schiffe hatten sich vor Colón, dem Eingang vom Kanal, versammelt. Die Schleuse verursachte einen Stau.
Mir kam es vor, dass wir bevorzugt abgefertigt wurden. Wir waren ja auch eine Attraktion, waren das größte Schiff, das jemals durch den Kanal geschleust wurde.
Es war die große Preisfrage: Passen wir durch die Schleusen? Es hieß jetzt nicht, eine Hand breit Wasser unterm Kiel, sondern eine Hand breit Wasser auf zwischen Bordwand und Schleuse. Vielmehr war es dann auch wirklich nicht.

Als 1879 mit dem Bau des Kanals begonnen wurde, gab es noch keine Schiffe vom Kaliber der "Bremen". Der Kanal wurde unter großen Schwierigkeiten erst nach Jahrzenten vollendet. Die Malaria wütete unter den Arbeitern. Erst das verstärkte Aussetzen von "Guppies", dem Millionenfisch, der den Malaria-Mückenlarven zu Laibe rückte, schaffte Abhilfe. Die Bucht vor dem Kanal wurde nicht umsonst Golf-Mosquito genannt.

Wir waren im Kanal. In den Schleusen wurde es mit der Hand breit Luft kniffelig. Die kleinen Lokomotiven, die uns durch die Schleusen zogen, hatten solch einen Brocken noch nicht am Haken gehabt.
Im Gatúnsee dachten wir, wir wären schon "auf der anderen Seite der Welt", im Pazifik, da er nach der Enge des Kanals, wie das offene Meer wirkte. Er ist jedoch nur ein Zwischenstück, der eine Weile mit seiner Größe den Kanal ersetzt.

Bei Balboa hatten wir den Kanal geschafft und waren im Pazifik.



In der Schleuse, kaum Luft zu den Seiten.



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